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AutorenbildSophie Reitz

Ziehen Sie heute Bilanz als Basis für ein besseres Verständnis Ihrer Vermögensstruktur

Wir kennen wahrscheinlich alle die Situation, in der wir etwas vor uns herzuschieben, weil das Thema womöglich (auf den ersten Blick) zu komplex erscheint und man einfach nicht weiß, wo man anfangen soll. Oft erhält man dann Tipps wie „Verschaffe dir erstmal einen Überblick“ und „Zerteile dir große Aufgaben in möglichst kleine Unteraufgaben – solange, bis sie machbar erscheinen“.


Für manche von uns ist so ein unbequemes Thema die eigene Finanzplanung. Um mit dieser zu beginnen, ist es daher am sinnvollsten sich an den Tipp „Überblick verschaffen“ zu halten, d.h. zuerst die eigenen Vermögenswerte schriftlich zu erfassen. Eine Aufgabe, die Ihnen direkt viele Vorteile bringt, denn diese Transparenz ist spätestens dann relevant, sobald Sie einen Immobilienkredit aufnehmen möchten, eine qualifizierte Anlageberatung nutzen wollen oder womöglich auch, wenn Sie Ihre Ansprüche im Scheidungsfall ermitteln möchten.


Wichtiger ist jedoch, dass Sie persönlich zuerst den Nutzen aus der Bilanz ziehen können, bevor diese an Banken und Berater geht. Die Vermögensbilanz ist nämlich auch der erste Schritt, um Vermögen nach verschiedensten Dimensionen zu analysieren. Dieser Schritt ist daher für jeden wertvoll und das, unabhängig davon, welche Höhe das Vermögen umfasst. Ihnen wird dabei auch sehr schnell bewusst, dass Einkommen und Vermögen nicht immer zwingend zusammenpassen müssen.


Alle Finanzprodukte – wie die gesetzliche Rentenversicherung, Beamtenversorgung und viele mehr – können in dieser Analyse mit einbezogen werden.


Bei der weiteren Analyse unterscheidet man zwischen Geldwerten und Sachwerten, wie die untenstehende Abbildung verdeutlicht. Kennzeichnend für die Kategorien ist, dass Geldwerte mit festkalkulierbaren Zahlungen einhergehen und daher insbesondere dem Zinsänderungsrisiko unterliegen und Sachwerte hingehen ihren Wert eher auf sich ändernde Preise basieren und dadurch auch entsprechenden Wertschwankungen unterliegen.


Zum Verständnis rufen wir uns ein kurzes Praxisbeispiel ins Gedächtnis. Ich möchte heute X Euro meines Kontoguthabens in eine Immobilie investieren. Die Folgen: Mein Cashanteil (Geldwerte) sinkt, dafür wird mein Immobilienanteil (Sachwerte) hingegen steigen.

Noch bevor ich also eine Anlageentscheidung getroffen habe, werden die Folgen hinsichtlich meiner Vermögensstruktur und der Verteilung meiner Vermögensklassen deutlich.


Selbstverständlich sollten Sie dabei nicht nur das „Ist“ zum heutigen Zeitpunkt betrachten, sondern auch mögliche Szenarien in der Zukunft durchleuchten, denn es geht um Kaufkraft und nicht nur um Zahlen auf dem Papier.


Es geht also nicht ausschließlich darum zu analysieren, wie es jetzt aussieht, sondern vielmehr um die Frage, welche Charakteristika Ihre Vermögensstruktur zu einem bestimmten Zeitpunkt aufweisen soll, damit Sie sich langfristig Ihren Lebensstandard leisten können. Wichtig ist dabei, dass sie regelmäßig aktualisiert und neue Entwicklung dokumentiert werden.


Sie kennen alle sicherlich das „magische Dreieck“, welches sich aus Liquidität, Sicherheit und Rendite zusammensetzt. Keine Vermögensklasse bzw. Kapitalanlage bietet die optimale Kombination alle drei Merkmale. Stattdessen handelt es sich dabei immer um einen Trade Off. Sie müssen daher verschiedene Vermögensklassen kombinieren, um im Zusammenspiel das gewünschte Ergebnis erzielen zu können.

In diesem Zuge sollten Sie auch feststellen, welches Vermögen sofort verfügbar sein muss. Vielleicht benötigen Sie kurzfristig Barvermögen oder wollen ein Darlehen vorzeitig ablösen. Entscheidend dabei ist, dass Sie zwischen technischer Verfügbarkeit (Möglichkeit des jederzeitigen Verkaufs) und Verfügbarkeit zum angemessenen Preis differenzieren.


Was ich Ihnen damit sagen möchte, ist, dass je nach Ausgangslage Ihre persönlichen Bedürfnisse die Charakteristik Ihrer Vermögensstruktur bestimmen. Abgeleitet durch die einzelnen Bedürfnisse über eine längere Zeitperiode, ergibt sich dann eine geeignete Vermögenstrategie. Wenn Sie anschließend die einzelnen Ziele konsolidiert betrachten, können Sie entsprechend plausibilisieren, ob die Vermögensstruktur insgesamt vernünftig ist oder, ob womöglich eines der Ziele gegenüber einem anderen zu dominant ist. Sollte sich daraus ein Zielkonflikt ergeben, haben Sie so die Möglichkeit frühzeitig darauf reagieren zu können.

Zusammenfassend bedeutet das: Machen Sie sich Gedanken über Ihre persönlichen Bedürfnisse im hier und jetzt, aber auch für die Zukunft bzw. Ihren Ruhestand. Ziehen Sie dann Bilanz und erhalten dadurch eine Basis für ein besseres Verständnis Ihrer eigenen Vermögensstruktur. Das unterstützt Sie dabei die Folgen finanzieller Entscheidungen abzuwägen und damit einen aktiven Einfluss auf Ihre Vermögensentwicklung zu haben.


Ihr finanzieller Strategieberater Die eigene finanzielle Situation zu erfassen kann komplex sein und viel Zeit in Anspruch nehmen. Auch die Interpretation der Ergebnisse und die darauf aufbauende Herleitung einer Handlungsstrategie ist herausfordernd. Als erfahrene und objektive Experten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Zum Kontaktformular Sie möchten keine Beiträge und Videos verpassen? Abonnieren Sie unseren Newsletter

Rechtliche Hinweise Kapitalanlagen beinhalten Risiken. Der angelegte Kapitalwert sowie die daraus erzielte Kapitalrendite unterliegen Schwankungen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit stellt keine Garantie für zukünftige Entwicklungen dar. Es gibt keine Garantie dafür, dass Strategien erfolgreich sind.


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